Polizeieinsatz wegen des Landesparteitages der „Republikaner“
Am 8. Juli 1989 wollten die „Republikaner“ (REP) ihren ersten Landesparteitag in Berlin (West) in den „Schultheiß-Festsälen“ in der Neuköllner Hasenheide abhalten. Hierzu wurden über 300 Delegierte und der damalige Bundesvorsitzende, Franz Schönhuber, erwartet, wogegen ein breites Bündnis mehrerer linker Gruppen eine Kundgebung und einen Aufzug anmeldete.
Aufgrund der Ereignisse vom 18. Januar 1989, wo es am Internationalen Congress Centrum (ICC) anlässlich einer anderen „REP“-Veranstaltung zu sehr massiven Ausschreitungen von Autonomen kam, hatte die Polizei je 4 Wasserwerfer (WaWe) und Sonderwagen 4 (SW 4), siebzehn Einsatzbereitschaften (EB) und fünf Alarmhundertschaften (AHu) sowie die Sonder- / Spezialeinheiten Dir VB EuS SEK/PSK und die Dir EuS MEK 5 bereitgestellt.
Um 8.00 Uhr war die Gegenkundgebung bereits im Gange und erreichte um 9.25 Uhr schon ca. 2.700 Personen. Als der Aufzug gegen 10.00 Uhr loszog, wurden erste Sprechchöre: „Wir wollen keine Bullenschweine!“ skandiert und vermummte Personen begannen kurz darauf mit verstärkten Flaschen- und Steinwürfen aus dem letzten Drittel des Aufzuges heraus gegen die Einsatzkräfte.
Um 10.50 Uhr gingen die EB 54 und die Dir EuS SEK/PSK mit Schlagstöcken und WaWe-Unterstützung dagegen vor.
Zu einer bemerkenswerten Begebenheit kam es, als friedliche Aufzugsteilnehmer mehreren vermummten Störern deren Bewaffnung in Form von Eisenstangen und Holzstöcken abnahm und die Gegenstände der Polizei übergaben.
Insgesamt wurden dreizehn Personen die Freiheit entzogen und zweiunddreißig Polizeibeamte verletzt, wovon sechsundzwanzig im Dienst verblieben.