Polizeieinsatz anlässlich der Ausschreitungen am 1. Mai 1989
Die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ sollte 1989 gemäß Vorgabe der Politik gegen den Rat der Polizei an der Aufzugsspitze und am Schluss nur mit wenigen Polizeikräften begleitet werden. Das hatte zur Folge, dass es bereits an der Aufzugsstrecke zu Sachbeschädigungen und Plünderungen kam.
Hinzueilende Polizeikräfte konnten nicht mehr rechtzeitig eingreifen. Nach dem Aufzug strömten ca. 1.500 Störer vom Hermannplatz zum Straßenfest am Lausitzer Platz. Dort begannen Autonome und sich solidarisierende Jugendliche die dort zuerst nur sechs Einsatzbereitschaften (EB) mit Steinen anzugreifen. Zudem wurden Fahrzeuge in Brand gesteckt, Geschäfte geplündert und Hindernisse errichtet.
Im Görlitzer Park musste schließlich sogar ein Wasserwerfer (WaWe) aufgegeben werden. Dort wurden die EB 12, 14, 24 und 53 über mehrere Stunden durch Störer mit Steinen, Flaschen, „Molotow-Cocktails“ und mittels Zwillen verschossener Stahlkugeln angegriffen.
Die Polizeibeamten empfanden dies als bürgerkriegsähnliche Zustände. Während einige von ihnen bereits die Schusswaffen in der Hand hielten, warfen andere die Steine wieder verstärkt zurück.
Um 21.32 Uhr meldete die EB 53: „Dringend Unterstützung – Menschenleben in Gefahr!“
Insgesamt wurden bei dem Einsatz 346 Polizeibeamte/-innen verletzt und 154 Pol.-Kfz. beschädigt.
Derzeit in Arbeit ist hierzu eine detaillierte Einsatzdokumentation mit dem späteren Buchtitel: "Der 1. Mai 1989 – Chronik eines Polizeieinsatzes".