Polizeieinsatz wegen einer Demonstration gegen den Freispruch des angeklagten NS-Richters Hans-Joachim Rehse

Zu den Aufgaben der Polizei in Berlin und im Bundesgebiet gehör(t)en auch seit jeher Einsätze mit brisantem Hintergrund. Dazu zählte z. B. die gerichtliche Aufarbeitung der NS-Justiz in der Nachkriegszeit. Von den Richtern und Staatsanwälten des Volksgerichtshofes (VGH) wurden, bis auf eine Ausnahme, niemand angeklagt.
Hans-Joachim Rehse, welcher Beisitzer des VGH-Vorsitzenden Roland Freisler war, wurde 1967 vom Landgericht Berlin wegen Beihilfe zum Mord in drei Fällen und Beihilfe zum versuchten Mord in vier Fällen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Ein Revisionsantrag folgte, der am 14. Dezember 1968, beruhend auf der damaligen Rechtsprechung des BGH von 1956, zu einem Freispruch führte, weil Richtern kein Vorsatz auf Rechtsbeugung nachzuweisen wäre, wenn sie sich verbindlichem Recht unterworfen hätten.
Aus Protest dagegen versammelten sich am 14. Dezember 1968 etwa 5.000 Personen am Steinplatz, die meist aus Angehörigen der FDJ-West-Berlin, SED-West-Berlin und des SDS bestanden. Den Aufzug begleiteten vier Bereitschaften der Bereitschaftspolizei, sechsunddreißig Polizeireiter, jeweils der I. Zug von zehn Einsatzkommandos und sieben Wasserwerfer (Wawe) bis zum Endplatz vor dem Rathaus Schöneberg.
Als die Demonstranten dort ankamen, wurden aus ihren Reihen Steine, Rauchkörper und ein „Molotow-Cocktail“ in Richtung der Freitreppe geworfen.
H.-J. Rehse wurde im Übrigen niemals für seine Taten belangt und verstarb am 5. September 1969 in Schleswig.

Unsere Schlagworte

14 Dezember | 1968

Bilder gesucht

Die Polizeihistorische Sammlung Berlin beim Polizeipräsidenten in Berlin ist im Besitz einer großen Fotodokumentation. Jedoch gelingt es uns nicht immer, für jedes Ereignis ein adäquates Foto oder Filmsequenz anzubieten. Sie haben zuhause Bildmaterial von Einsätzen oder Ereignissen mit Polizeibezug? Hier erhalten Sie die Möglichkeit, ihre "Schätze" einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Bitte senden Sie diese an die :

Polizeihistorische Sammlung Berlin
Platz der Luftbrücke 6
12101 Berlin
an Herrn Olt

Bitte geben Sie auf einer kleinen Bildbeschreibung ihre Daten für Rückfragen an. Sie müssen der Inhaber der Rechte sein und uns erklären, dass wir die Bildmaterialien verwenden dürfen.

Kooperationen

Automobile Libera
Oldtimer Ersatzteile Berlin
Auto-Reifen-Leidig
Lack- und Karosseriezentrum der Mercedes-Benz Niederlassung Berlin
DRK Spandau
Peter Eberling

Fk. PhS Berlin e.V.

  • Platz der Luftbrücke 6
    12101 Berlin
    +49 (0)30 4664 761450
    Info @ PhS-Berlin.de
  • Folgen sie uns auch auf:

Weiteres

PhS Fk. Polizeihistorische Sammlung Berlin e.V. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.