Der Jahreswechsel 1999 / 2000 und das „Y2K“-Problem
Der Jahreswechsel von 1999 nach 2000 wurde weltweit als Ende und zugleich Anfang eines neuen Jahrtausends angesehen, obwohl rein rechnerisch das 3. Jahrtausend erst ab dem Jahr 2001 beginnen sollte. In technischer Hinsicht wurde das sogenannte „Y2K“ (von englisch Year 2 Kilo = Jahr 2000) als möglicherweise sehr problematisch für Computer und Berechnungssysteme angesehen. Diese Probleme hätten sich beispielsweise auch auf Polizei, Feuerwehr und Rettungswesen in Berlin auswirken können.
In Berlin stand am 31.12.1999 eine schon erwartete riesige Veranstaltungslage bevor. Dazu gehörte vor allem die Silvesterparty am Brandenburger Tor, die seit 1990 regelmäßig dort stattfindet. Der zwei Kilometer lange Straßenabschnitt wurde seither aus dem Anlass von dort bis zur Siegessäule gesperrt, um mehr als 1.000.000 Festbesuchende aufzunehmen. Im gesamten Citygebiet der örtlichen zuständigen Direktion 3 sollen sich anlässlich des besonderen Jahreswechsels sogar ca. das Doppelte an Menschen aufgehalten haben. Gegen 02.00 Uhr waren noch alle Veranstaltungsorte weiter gut besucht, sodass die eingesetzten Polizeikräfte zu 100 Prozent ausgelastet waren.
Es herrschte absoluter Happening Charakter, sodass die S-Bahnhöfe zwischen Alexanderplatz und Zoologischer Garten wegen Überfüllung geschlossen werden mussten. Im Bereich der Direktion 5 begann das Jahr 2000 hingegen um 00.13 Uhr mit Ausschreitungen von ca. 40 Punkern, die sich am Oranienplatz mit weiteren 80-100 Störern trafen und die sie begleitenden Polizeikräfte mit Steinen bewarfen. Das gleiche begann um 00.17 Uhr durch Kleingruppen an der Adalbert-, Oranien- und Ska-litzer Straße. Gegen 00.28 Uhr wurde ein FuStw am Heinrichplatz mit Steinen beworfen, wodurch die Scheiben splitterten und ein Polizeibeamter an Augen und Hals verletzt wurde.
Das aber so befürchtete „Y2K“-Problem stellte sich nicht als Gefahr heraus. Computer und Digitaluhren liefen normal weiter!