Die Räumung der Mainzer Straße

Nach dem Mauerfall kam es im Ostteil von Berlin zu vielen Hausbesetzungen, darunter 13 Häuser in der Mainzer Straße im Bezirk Friedrichshain.

Die Konfrontation von gewalttätigen linken Klientel mit Polizeikräften begann am 12.11.1990. Dabei rissen vermummte Personen mittels Bagger die Fahrbahn in der Mainzer Straße auf, hoben dort Gräben aus und errichten mehrere Barrikaden.
Die Häuser waren bis hinauf zu den Dächern gespickt mit diversen Befestigungen und die Besetzer absolut entschlossen sich gegen eine polizeiliche Räumung zur Wehr zu setzen.
Am Morgen des 14.11.1990, gegen 06:30 Uhr, begann die Räumung. Die hierbei eingesetzten ca. 1.500 Polizeibeamten aus Berlin wurden von weiteren 2.500 vom Bundesgrenzschutz (BGS), aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen unterstützt.
Der Einsatz gestaltete sich für die Polizeikräfte äußerst schwierig und stellenweise sogar lebensgefährlich. Die Beamten wurden von Autonomen mit Steinen, Flaschen und Molotow-Cocktails beworfen sowie mit Signalmunition und Stahlmuttern mit Zwillen beschossen.
Um 06:45 Uhr gelang es dem SEK Berlin unter schwerem Bewurf über das an der Mainzer Straße 1 befindliche Baugerüst auf die Dachkante des dortigen Eckhauses zu kommen.
Beispielhaft für die Härte der Auseinandersetzung waren folgende Begebenheiten: Das SEK Berlin musste sich teils zurückziehen, weil man auf sie aus sehr kurzer Distanz mit Signalmunition beschoss, wodurch ein Beamter am Kopf verletzt wurde. Um 07:39 Uhr wurde ein Polizeibeamter einer Einsatzbereitschaft (EB) durch einen Brandsatz getroffen und verletzt. Gegen 07:51 Uhr wurden Einsatzkräfte vom Dach der Mainzer Straße 12a mit Steinen, Gehwegplatten und Schornsteinteilen beworfen.
In einem zweiten Versuch schaffte es das SEK Berlin ab 08:05 Uhr, unterstützt durch das SEK aus Hannover, sowie SEK-Teilkräften aus Dortmund, Essen, Köln und Düsseldorf, das Eckhaus Mainzer Straße 1 und die Nr. 2 ganz zu räumen und auf alle Dächer zu gelangen.

Nach etwa fünf Stunden war die gesamte Räumung durchgeführt. Der SPD-Innensenator Pätzold wies eine spätere Kritik an dem Einsatz entschieden zurück.

Bildnachweis(e):

Aus dem Archiv der Polizeihistorischen Sammlung Berlin

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