30 Jahre Gesamtberliner Polizei
Eine Filmreihe von Ute Novakovic
Bereits am 1. Oktober 1990 wurde die Polizeihoheit für Gesamtberlin dem West-Berliner Polizeipräsidium unter dem Polizeipräsidenten Georg Schertz übertragen. Nun durfte zusammenwachsen, was zusammengehört, sich aber vorher feindlich – durchaus auch als Gegner im militärischen Sinne – gegenüberstand. Von Vorteil war, Ost- und West-Polizistinnen und Polizisten gleich auf Tuchfühlung gehen konnten und mussten, Dienststellen, Büros und Streifenwagen wurden gemeinsam besetzt, Strafermittlungsverfahren gemeinsam geführt. Die Mauer im Kopf war schneller abgebaut, als im Straßenbild häufig anzutreffen war.
Die Zusammenführung der Polizei der DDR und von West-Berlin wurde in der Vergangenheit bereits aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Nun kommen die Beteiligten von damals zu Wort. Die Polizeihistorische Sammlung hat über ein Jahr lang Polizeibeamte aus Ost und West interviewt und sie gefragt: wie ging es dir/euch am 9. November 1989, am 3. Oktober 1990 und wie hast du das Zusammenwachsen erlebt? Welche kulturellen Unterschiede gab es, was waren die Gemeinsamkeiten, was waren die Hürden? Und wie sieht deine persönliche Bilanz heute dazu aus?
In einer Sonderausstellung anlässlich 30 Jahre Wiedervereinigung werden in zwölf Dokumentationen die Interviews zu verschiedenen Themenkomplexen zu sehen sein, Berichte aus einer turbulenten Zeit, die im Begriffe ist, Vergangenheit zu werden.
Dokumentationen
Die Gethsemanekirche in Berlin- Prenzlauer Berg wurde im Herbst 1989 zum Ort des Widerstandes gegen die SED Diktatur und zum Symbol der sogenannten „Friedlichen Revolution“.
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Am 9. November 1989 öffnete sich die Mauer. Tausende Menschen strömten an die Grenzübergangsstellen und überquerten die Demarkationslinie, die jahrzehntelang Ost und West trennte.
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Die Mauer ist gefallen. Ungehindert können sich die Menschen zwischen Ost und West bewegen. Noch gibt es zwei deutschen Staaten mit ihren Rechtssystemen.
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„Das Prinzip der Durchmischung“ sollte gelten, wenn sich beide deutschen Staaten und auch zwei Polizeiorganisationen am 03. Oktober 1990 vereinigen.
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Alle ehemaligen Angehörigen der Volkspolizei mussten sich einer Überprüfung durch die sogenannte „Gauck- Behörde“ unterziehen.
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Das Ablegen der Uniform war für viele ehemaligen Volkspolizisten auch Abschied von ihrer Vergangenheit, in der sie einer Polizei gedient haben, die es nun nicht mehr gab.
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Nach der Vereinigung mussten alle ehemaligen Volkspolizisten ausgebildet werden. Es galt, ein neues Rechtsverständnis zu erwerben und zu verstehen.
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Auch in den Kommissariaten bei der Kripo wurde das Personal durchmischt. Ein „Sich kennenlernen“ und „Voneinander lernen“ begann.
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Um Sicherheit und Ordnung anlässlich der Einheitsfeierlichkeiten am 3.10.1990 zu gewährleisten, geht die einheitliche Polizeiführung auf die Westberliner Polizei bereits am 1.10.1990 über, ein vorgezogener Hochzeitstermin.
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Die Hochzeitsreise beginnt. Auf den Berliner Polizeidienststellen steigen die jungen Eheleute in gemischten Teams in die Funk- und Dienstwagen.
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Noch ist man sich fremd. Doch, wenn man über Stunden gemeinsam im Funkwagen sitzt, beginnt es zu menscheln. Auch in arrangierten Ehen kann die Liebe mit der Zeit kommen.
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Ab 3. Oktober 0.00 Uhr wird auf allen Polizeidienststellen Berlins nach den Methoden der Westberliner Polizei gearbeitet. Doch überall fehlt es an Ausstattung.
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Polizisten müssen telefonieren und funken. Doch, wie bedient man diesen „sprechenden Stein“? „In Marzahn anzurufen ist sinnlos, da kann man auch gleich das Fenster aufmachen und denen was zurufen.“
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Kulinarisch beginnt der Ehealltag mit einigen Missverständnissen. „Ich esse immer scharf“. Der ehemalige VoPo kippt sich die rote Soße auf den Reis und ringt danach um Luft.
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„Gleiches Geld für gleiche Arbeit“- so ist es viele Jahre nicht. Auch nachdem die meisten ehemaligen Volkspolizisten ihre Umschulung erfolgreich abgeschlossen haben und denselben Job machen, wie die Westberliner Kollegen.
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So vieles wusste man nicht voneinander. Fachbegriffe waren unbekannt. Woher soll der Volkspolizist sofort wissen.
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So vieles wusste man nicht voneinander. Fachbegriffe waren unbekannt. Woher soll der Volkspolizist sofort wissen,
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Viele Jahre war Berlin die Stadt mit der Mauer. Während die Grenzpolizei direkt an der Mauer Dienst versah, hatten Volkspolizisten ...
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Zu den Aufgaben der Volkspolizei gehörte es, im Hinterland jegliche Kontaktaufnahme zum Klassenfeind in Westberlin zu unterbinden.
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Zu den Aufgaben der Volkspolizei gehörte es, im Hinterland jegliche Kontaktaufnahme zum Klassenfeind in Westberlin zu unterbinden.
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Marko Szepansky
Liebes Team der Polizei Historischen Sammlung,
ich möchte Sie / Euch zu dieser sehr schönen Zusammenfassung, der Wiedervereinigungsjahre beglückwünschen. "Einfach WELTKLASSE".
Ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2021, hoffentlich kehrt die Normalität zurück.
Liebe Ute, dir gilt mein besonderer Respekt für diese tolle Arbeit.
Liebe Grüße Marko Szepansky
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